GHOT SHIP

Das Album The Ghost Ship ist nach einer Komposition von Carl Tausig (1841–1871) benannt – dem polnischen Virtuosen, Arrangeur und Komponisten, der bei Franz Liszt studierte. Als Liszts brillantester Schüler gefeiert und zu Lebzeiten als einer der größten Pianisten des 19. Jahrhunderts angesehen, ist Tausig heute weitgehend in Vergessenheit geraten. The Ghost Ship wurde von einer Ballade inspiriert, die ein dramatisches Seegefecht in der Nordsee schildert und eine eindringliche, atmosphärisch dichte Klangwelt heraufbeschwört.

Das Album enthält vier Werke von Tausig, darunter drei Jugendkompositionen, die er im Alter von nur 13 und 14 Jahren schrieb. Diese selten aufgeführten Originalwerke zeichnen sich durch große Ausdruckskraft und hohe technische Anforderungen aus – typische Merkmale von Tausigs pianistischem Stil. Eingebettet werden sie in ein musikalisches Umfeld mit Werken einiger seiner bedeutendsten Zeitgenossen: seines Mentors Franz Liszt, Frédéric Chopin und Johannes Brahms. Letzteren begleitete Tausig 1864 bei der Uraufführung der Sonate für zwei Klaviere op. 34.

Dieses Album lädt dazu ein, Tausigs kompositorische Stimme neu zu entdecken – und darüber nachzudenken, welches künstlerische Vermächtnis er hätte hinterlassen können, wäre ihm ein längeres Leben vergönnt gewesen und die finanzielle Unabhängigkeit, sich stärker der Originalkomposition anstelle von Bearbeitungen zu widmen.