Menachem Har-Zahav Pianist
„Ein perfekter romantischer Virtuose, technisch brillant, ausdrucksstark, sensibel ohne falsche Sentimentalität.“ So hat die NRZ den amerikanischen Pianisten MENACHEM HAR-ZAHAV einmal charakterisiert und damit die zahlreichen Facetten zusammengefasst, die Har-Zahavs Spiel kennzeichnen. Für ihn selbst ist Musik eine eigene Sprache und Virtuosität nie Selbstzweck, sondern er setzt sie ein, um transparente und nuancierte Klangbilder im Dienst der Musik zu schaffen. Er selbst steht dabei nie im Mittelpunkt.
Als erfahrener Bühnenkünstler, der auf über 1000 öffentliche Auftritte in den USA und Europa zurückblicken kann, begeistert der Ausnahmekünstler Freunde virtuoser und ausdrucksstarker Klaviermusik regelmäßig mit abwechslungsreichen Querschnitten durch die Klavierliteratur. Sein Repertoire umfasst alle Epochen der Musikliteratur mit der Romantik als Schwerpunkt.
Nachdem er international als Solist mit und ohne Orchesterbegleitung aufgetreten ist, lebt er heute in Deutschland und widmet sich ganz der Konzerttätigkeit mit bis zu 60 Konzerten im Jahr und regelmäßigen CD-Einspielungen. Seine zahlreichen Gastspiele führten ihn unter anderem in die Tonhalle Düsseldorf, den Gasteig München und die Laeiszhalle Hamburg.
Im europäischen Ausland war er auf Bühnen in England, Italien, der Schweiz und den Niederlanden zu hören. 2021 spielte er die deutsche Erstaufführung des Klavierkonzertes des amerikanischen Komponisten Adam Neiman.
Menachem Har-Zahavs „Leben am Klavier“ begann als musikalisches Wunderkind im Alter von vier Jahren. Nach nur drei Monaten Unterricht übernahm er schon den musikalischen Teil eines ganzen Gottesdienstes. Bald darauf übernahm ein Musikhochschulprofessor den jungen Schüler und es folgte das erste öffentliche Konzert im Alter von sieben Jahren. Mit 16 führte er das erste Mal als Solist mit Orchester George Gershwins „Rhapsody in Blue“ auf. Der St. Louis Post-Dispatch befand danach, dass sein Klavierspiel „beweist, dass vor Ort geschultes Talent qualitativ vergleichbar sein kann mit dem, was man in den geheiligten Musikschulen im Osten [der USA] findet“.
Er setzte sein Studium an der Indiana State University bei William Hughes fort und unterrichtete, nachdem er an der Central Missouri State University ein Masters Degree in Piano Performance erworben hatte, an der Lincoln University of Missouri und an der University of Arkansas-Pine Bluff, wo er im jungen Alter von 26 die Position des Assistant Professor of Music mit gleichzeitiger Leitung der Klavierfakultät inne hatte.
Nach drei Jahren Lehrtätigkeit setzte er seine Studien in Großbritannien an der University of York bei dem bekannten Pianisten Charles Hopkins fort, der selbst ein Schüler von Gyorgy Cziffra und John Ogden war. Neben seinen Studien nahm er sowohl in den USA als auch in Europa erfolgreich an zahlreichen Wettbewerben teil, darunter dem Internationalen Busoni-Wettbewerb, dem Internationalen Clara-Haskil-Klavierwettbewerb und dem Internationalen Scheveninger Klavierwettbewerb.
Aufgewachsen im Mittleren Westen der USA, mit dem Gefühl, dort nicht wirklich hinzugehören, weiß er sein Leben in seiner neuen Heimat Deutschland mit deren enormen kulturellen Erbe, insbesondere in Bezug auf klassische Musik, sehr wertzuschätzen. Er ist sehr dankbar, dass ihm hier die Möglichkeit gegeben wurde, obwohl seine familiäre Herkunft es ihm nicht ermöglichte, eines der renommierten Konservatorien zu besuchen, allein durch seine Leidenschaft für das Klavier und seine Disziplin (inklusive vieler Jahre mit täglich 14 Stunden am Flügel) sein Leben als Vollzeitmusiker zu bestreiten.
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Aus der Presse
»Schulterlange Haare, schwarzer Frack und ernster Blick - Har-Zahav ist schon vom Typ her prädestiniert, die Werke von Liszt und Chopin in die Gegenwart zu tragen. Er bringt die Aura mit. Und die technische Brillanz, den Ausdruck, das Können.«
Bettina Schack (Neue Ruhr/Rhein Zeitung)
Über den „Totentanz“ von Franz Liszt: »Seine Präsentation ist so furios, dass es dem Publikum unter die Haut geht. Unruhe breitet sich im Saal aus. Das erlebt man nicht so oft. Ein grandioser Vortrag.«
Michael S. Zerban („O-Ton“ - Magazin für das Musiktheater und mehr Kultur)
»Er zaubert alles Machbare aus dem „glänzenden schwarzen Kasten“ heraus, jeder Ton ist dabei genauestens kontrolliert und geformt. Alles zusammen verdichtet sich zu einem beispiellosen Klanguniversum.«
Rolf-Dieter Rötzel (Rhein-Zeitung)
Über die Deutschland-Premiere von Adam Neimans 1. Klavierkonzert: »Menachem Har-Zahav ging das Werk mit nobler, zurückhaltender Attitüde an, legte perlende Tonkaskaden im Diskant des Klaviers in herrlich gelöster Weise über die vom Orchester bereiteten Klangflächen. […] Und stets fügte sich sein Spiel, ohne in irgendeiner Manier aufzutrumpfen, harmonisch in die Strukturen seiner Begleiter ein.«
Klaus Saeger (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
»Auch in der Wahl seiner Tempi brachte Har-Zahav den Charakter der Musik effektvoll und ausgesprochen wohltuend zur Geltung: Er ließ dem Instrument genügend Zeit zum Ausklingen und ließ so den Zuhörenden ausreichend Zeit zum Nachspüren und „atmen“, ohne dass die Musik dabei auch nur einmal ins Schleppen geraten wäre.«
Ute Janssen (Hersfelder Zeitung)
»In Har-Zahav haben Chopins Kompositionen einen Interpreten gefunden, der den feinen Nuancen und der Vielstimmigkeit der Stücke den Raum gewährt, die sie unvergleichlich machen. Das Publikum durfte an diesem Abend eine Entfaltung musikalischer Möglichkeiten erleben, die selten und kostbar ist.«
Elke Engelhardt (Neue Westfälische)