Fabian Enders Dirigent
2021 u. a. als „Dirigent des Jahres“ für den OPUS KLASSIK nominiert, erregt FABIAN ENDERS bei Publikum und Fachpresse seit einigen Jahren wachsendes Interesse. Mehrere Wiederentdeckungen vergessener Werke der Symphonik und Chorsymphonik sind seinem Engagement zu danken. Sein Repertoire umfasst neben Opern, Symphonik und Vokalsymphonik des 18.-21. Jahrhunderts unbekannte Werke der Alten Musik. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Tätigkeit im Bereich der historisch-informierten Aufführungspraxis als Künstlerischer Leiter des Orchesters Sturm und Drang.
Konzerte und Einspielungen unter seiner Leitung werden von der Presse immer wieder als „hochbeeindruckend“ und „bewegend“ „suggestiv“ „mit nie erlahmender Spannkraft und Empfindungstiefe“ von „dramatischer Gestaltungskraft“ und „subtiler Ausdeutung“ gelobt (FONO FORUM, Leipziger Volkszeitung u. a.). Seit 2019 waren mehrere Einspielungen unter seiner Leitung in den Kategorien „Weltersteinspielung des Jahres“ und „Chorwerkeinspielung des Jahres“ für den OPUS KLASSIK nominiert.
Im April 2021 wurde er mit dem Titel Musikdirektor ausgezeichnet. Mit dem Orchester Sturm und Drang erarbeitet er auf der Basis historischer Quellen selten gespielte Symphonik der Frühklassik. Enders studierte nach dem Abitur am Berliner Händel-Gymnasium in Leipzig (Orchesterdirigieren u. a. Prof. Christan Kluttig) und Halle (Kirchenmusik A, u. a. Matthias Jacob) und schloss als Diplomdirigent und Master (Kirchenmusik) erfolgreich ab. An der Internationalen Mendelssohn-Akademie sowie an der Sommerakademie Mozarteum Salzburg vervollkommnete er seine Studien im Bereich Orchesterdirigieren (Meisterschüler von Kurt Masur und Peter Gülke) und Liedinterpretation (Meisterschüler von Peter Schreier). Besonders nachhaltig prägte ihn die enge und jahrelange Zusammenarbeit mit Peter Schreier, dessen letzte Aufnahme sie gemeinsam verwirklichen konnten.
Während des Studiums dirigierte er mehrfach das MDR Sinfonieorchester und die Jenaer Philharmonie. Erste Engagements führten ihn an die Oper Chemnitz und zur Erzgebirgischen Philharmonie, wo er mit dem „Freischütz“ debütierte. Mit einer Aufführung der Kantate „O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe“ in der Thomaskirche Leipzig nahm er die Leitung des Sächsischen Kammerchores und der Mitteldeutschen Virtuosen auf; später kam die Sächsische Solistenvereinigung hinzu. Erfolgreiche Aufführungen der Oratorien „Elias“, „Paulus“, „Christus, der Auferstandene“ und der Passionen Bachs in der Thomaskirche Leipzig prägten die folgenden Jahre. Seit 2017 arbeitete er häufig mit dem RIAS Kammerchor zusammen, begleitete das Ensemble als Chorus Master u. a. in den Musikverein Wien und zur Mozartwoche Salzburg (CD-Aufnahmen mit Werken von Haydn und Mozart). Enders dirigierte Konzerte der Staatskapelle Halle, dem Mitteldeutschen Kammerorchester, dem Rundfunkchor Berlin, dem Leipziger Symphonieorchester, den Salzburg Chamber Soloists, dem Philharmonischen Orchester des Staatstheaters Cottbus, dem Bachcollegium Stuttgart, der Kammerphilharmonie Odessa, der Philharmonie Neubrandenburg, der Kammerakademie Halle, dem Leipziger Barockorchester, dem Monteverdi-Chor Hamburg u. a.
Assistenzen und Einstudierungen führen ihn in Wien, Berlin, Salzburg und Dresden zu Orchestern und Dirigenten wie Yutaka Sado (Tonkünstler-Orchester) Peter Schreier (Dresdner Kapellsolisten), Iván Fischer (Budapest Festival Orchestra), Robin Ticciati, René Jacobs, Gottfried von der Goltz (Freiburger Barockorchester) und Helmuth Rilling. CD-Einspielungen des Dirigenten erschienen bei Rondeau Productions, querstand, harmonia mundi. Konzertmitschnitte und Produktionen wurden von Deutschlandfunk Kultur, Österreich 1 (Ö 1), Radio France, dem Bayerischen Rundfunk, SWR2, dem Kulturradio vom rbb, dem NDR u. a. Rundfunkanstalten ausgestrahlt. Enders ist Stipendiat der Bayreuther Festspiele, der Bachwoche Ansbach und der Internationalen Sommerakademie Mozarteum Salzburg sowie Mitglied im Stiftungsrat der Raphael-Stiftung.
ORCHESTER STURM UND DRANG Originalklangensemble
Das ORCHESTER STURM UND DRANG ist ein junges Ensemble, das sich auf Grundlage der historisch informierten Aufführungspraxis v. a. der Wiederentdeckung vergessener Musik zuwendet.
In Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Fabian Enders (mehrere OPUS-KLASSIK-Nominierungen, u. a. als „Dirigent des Jahres“) erarbeiten die Musikerinnen und Musiker Werke, die im Stile der Empfindsamkeit und im Galanten Stil entstanden, in der Epoche des Sturm und Drang, einer Zeit, in der eine Fülle innovativer und experimenteller Musik geschaffen wurde, die es neu zu entdecken gilt.
Die Mitglieder des Orchesters sind u. a. in Ensembles wie Les Musiciens du Louvre, La Folia Barockorchester, lautten compagney Berlin, la festa musicale aktiv.
Im Fokus der künstlerischen Arbeit steht das „beredte Musizieren“, das Verständnis der Musik als Klangrede im plastischen und dramatischen Sinne. Das Ensemble musiziert auf Instrumenten historischer Mensur und unter Verwendung historischer Stimmungen.
2021 stellte man Werke von Johann Gottlieb Graun und Carl Philipp Emanuel Bach der frühen Symphonik W. A. Mozarts gegenüber. Zudem wurde, erstmals seit deren Entstehungszeit, wiederentdeckte Musik von Ernst Eichner zur Aufführung gebracht.